Noch bevor das Impfzentrum halbwegs funktionsfähig war, fuhren wir mit mobilen Impftrupps (mobile vaccination squads) in die Pflegeheime und andere Gemeinschaftseinrichtungen, um Menschen mit der höchsten Priorität zu impfen. Alle sind froh, dass sie endlich geimpft werden. Impfskeptiker habe ich keine kennengelernt. Leider waren nach wenigen Wochen die vor der Zulassung produzierten Impfstoffe verbraucht. Deshalb hatten wir wochenlang mit äußerster Knappheit zu kämpfen, bis die Produktionskapazitäten weiter angepasst waren. Wer die Sachlage kennt, wundert sich trotzdem, wie schnell alles geht. Normalerweise braucht nicht nur die Entwicklung der Impfstoffe, sondern auch der Aufbau geeigneter Produktionskapazitäten Jahre. Nicht nur, weil ein weltweiter Bedarf zu decken ist, sondern weil Qualität, Sicherheit, Verträglichkeit und Wirksamkeit eines Impfstoffs ein komplexes Verfahren erfordern. Nachdem das erste Impfzentrum deswegen vorübergehend schließen musste, erhielt ich den Ruf an ein anderes Impfzentrum, das Bedarf an Impfärzten hatte. Auch dort wurde ich als Auswärtiger durch die Bundeswehr komfortabel untergebracht. Ich konnte die Gelegenheit nutzen, mir auch mal Landsberg am Lech und Neuburg an der Donau anzusehen. Besonders das mobile Impfen ist abwechslungsreich. So kamen wir auch in ein Kloster und eine Flüchtlingsunterkunft in einer ehemaligen Bundeswehrkaserne. Gegen Ende des ersten Halbjahres ließ bereits der Bedarf nach. Daher beschloss ich, Ende Juni meinen Aufenthalt in Deutschland zu beenden. Wieder auf meiner Insel angekommen, nahm ich am dritten Juli-Wochenende eine Einladung zum Grillen bei einer deutsch/österreichisch/schweizerischen Gruppe von Neubürgern auf Ilha de Santa Maria, Açores wahr. Auf meinem Inselparadies ist bereits die Herdenimmunität durch Impfung erreicht und es gibt keine COVID-19 Fälle. Es ist schön, wieder zu Hause zu sein.
Irland – seit Jahrzehnten auf meiner Löffelliste
Irland stand schon immer auf meiner Bucket-List, zumal ich die Landschaft und das Klima so inspirierend finde. Nach den vergangenen, erlebnisreichen Jahren wäre es im