Eine Forschungsreise geht zu Ende

Mit Volldampf ging es über die Nordsee durch den Ärmelkanal. Im Golf von Biskaya hatten wir Glück mit dem Wetter, denn Wind und Wellengang sind dort normalerweise recht unangenehm. Beim Passieren der Nordwestspitze der Iberischen Halbinsel konnte ich das Kap Finisterre sehen, wo ich schon am Ende meiner Pilgerreise nach Santiago gesessen hatte. Auf unserem Weg nach Süden passierten wir Madeira und die Kanarischen Inseln, bis wir unser Ziel zwischen der mauretanischen Küste und den Kapverdischen Inseln erreichten.

Mit Volldampf ging es über die Nordsee durch den Ärmelkanal. In der Biskaya hatten wir Glück mit dem Wetter, weil Wind und Seegang dort meist recht unangenehm sind. Vorbei an der Nordwestspitze der iberischen Halbinsel konnte ich das Kap Finisterre grüßen, auf dem ich am Schluss meines Jakobweges ja schon gesessen hatte. Madeira und die Kanarischen Inseln streiften wir auf unserem Weg nach Süden bis wir unser Zielgebiet zwischen der Mauretanischen Küste und den Kap Verde Inseln erreicht hatten. Gleich am zweiten Tag der wissenschaftlichen Arbeiten ereignete sich ein Arbeitsunfall der unser Programm veränderte. Bei Seegang rollt das Schiff und dabei verlor einer unserer Kollegen der Wissenschaftler das Gleichgewicht und stützte sich beim Fallen auf das Arbeitsdeck mit der linken Hand ab. Das Röntgenbild zeigte einen stark abgeknickten, instabilen, handgelenksnahen, geschlossenen Bruch der Speiche, der operativ versorgt werden musste. Nach der Erstversorgung mit Reposition und Gipsschiene ging es daher sofort mit Volldampf nach Las Palmas auf Gran Canaria, um unseren Kollegen nach Hause fliegen zu lassen, wo er im Klinikum seiner Heimatstadt erfolgreich operiert wurde. Das hat zwei Tage und 1000 Seemeilen gekostet, weil wir ja von Las Palmas aus wieder in das Zielgebiet der Forschungsexpedition zurückfahren müssen. Von da an wurde das 24/7 Arbeitsprogramm nochmals intensiviert. Trotzdem konnten alle geplanten Projekte vollständig durchgeführt werden, was wir anschließend auch gebührend feierten. Gegen Ende führten wir auf der Rückfahrt in der Nähe der Kanaren noch Sicherheits- und Rettungsübungen unter Einsatz eines Rettungsboots durch. Unser Meteorologe ließ mehrmals in der Woche Wetterballons steigen und meldete täglich nicht nur der Brücke, Kapitän und Fahrtleiterin, sondern auch dem Deutschen Wetterdienst aktuelle Daten aus unserer Position.

Eine intensive und abwechslungsreiche Expedition mit dem einzigen zivilen Schiff, das die Bundesdienstflagge trägt, geht zu Ende. Die Rückreise auf die Azoren erfordert wegen der besonders strengen Vorschriften der Atlantikinseln einen aktuellen SARS-CoV-2 PCR Test, und Fragebögen, die vorher online eingereicht werden müssen. Einige Tage nach der Ankunft auf meinem Inselparadies muss ich wieder zum Kontrolltest. Bisher ist meine Insel absolut COVID-19-frei.

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