Eigentlich sollte meine letzte Reise auf der Scenic Eclipse nach einem Monat zu Ende sein. Doch die Reederei fragte mich nach drei Wochen, ob ich verlängern und außerdem Ende Mai umsteigen könnte auf die Emerald Azzurra, die in der Adria und der Ägäis kreuzt. Da Ende Juli mein Seediensttauglichkeitszeugnis auslief und ich außerdem in den letzten Juli Tagen mein Basic Safety Training für Seefahrer auffrischen wollte, war ich nur bis 23. Juli verfügbar. Gesagt – getan, stieg ich am 26. Mai von der Scenic Eclipse ab, verbrachte einen schönen Abend auf der Insel Kos und flog am folgenden Tag über Athen und Frankfurt nach Venedig, um dort wieder im Hotel zu übernachten, bevor ich am nächsten Morgen dort auf die Emerald Azzurra aufsteigen konnte.
Im Unterschied zur Scenic Eclipse kann die Emerald Azzurra maximal 100 Gäste aufnehmen und ist nicht für polare Gewässer konstruiert. Sie kreuzt vorwiegend im Mittelmeer, Roten Meer, Persischen Golf, in der Karibik und läuft öfter kleine, authentische Häfen an, die für größere Schiffe nicht erreichbar sind.
Die erste Nacht verlief bewegt durch eine steife Brise auf der Fahrt auf der Adria von Venedig nach Kroatien. Es gab ein paar Fälle von Seekrankheit, ansonsten blieb alles ruhig.
Rovinj gehörte vor den 1. Weltkrieg zu Italien. Der Ort ist zweisprachig kroatisch/italienisch und hat eine recht italienische Atmosphäre.
Heute in Zadar, Kroatien. Die Übergabe ist abgeschlossen. Mein Kollege geht um 16:00 von Bord. Das in den Boden eingelassene Solarzellenfeld „Gruß an die Sonne“ hatte meinem Kollegen und mich fasziniert.
Nächster Halt: Šibenik. Wir klappern jetzt kleine Häfen der Dalmatinischen Küste ab. Durch den Šibenski Kanal, auch St.-Antonius-Kanal genannt. Das ist eine Meerenge, die die Bucht von Šibenik mit der Adria verbindet.
Wasserrohrbruch im Schiffshospital. Die Handwerker sind da.
Split, Kroatien, 1. Juni 2022, 23:00 Uhr, 25°C.
Weiter geht’s nach Korčula, wo das angebliche Geburtshaus von Marco Polo zu besichtigen ist. Auch ohne Marco Polo ist die Insel eine Reise wert.
Einlauf abends in Dubrovnik
Die Landschaft um die Bucht von Kotor in Montenegro hat mich fasziniert.
Den Hafen von Saranda in Albanien fand ich dagegen weniger beeindruckend.
Wir sind am 6. Juni in Κέρκυρα (Korfu-Stadt) und müssen die Uhr um eine Stunde vorstellen. Die Griechen stehen früher auf!
Heute Abend sind alle Gäste auf einer Party an Land – eine Abwechslung vom ansonsten 24/7 Job. Die Crew bewacht das Schiff.
Auf Santorini begleite ich einen Crew Mitglied wegen einer Lungenentzündung ins Krankenhaus. Ich möchte ein Röntgenbild sehen und brauche auch zusätzliche Medikamente für ihn.
Abends noch ein kleiner Plausch mit dem wachhabenden nautischen Offizier auf der Brücke.
Das Abschiedsfeuerwerk war wohl nicht für uns.
Auf dem Rückweg nach Kroatien mache ich einen Landausflug in Kotor, Montenegro.
Interessant wurde es auch in Trogir, da im Trockendock Reparaturarbeiten durchgeführt wurde, während die Gäste auf Landausflügen waren.
Danach war wieder alles perfekt und ich konnte in Zadar die Zeit für einen Landausflug nutzen.
Wieder in Venedig hatte ich diesmal mehr Zeit für Aufnahmen von der wunderschönen Hafenausfahrt.
Das zweite Mal in Šibenik mit ganz neuen Perspektiven.
Leider hatte ich mir zum Schluss noch eine COVID-19 Infektion eingefangen, nachdem ich seit Mitte April regelmäßig COVID-19 Patienten behandelt habe. Glücklicherweise verlief sie nur wie eine leichte Erkältung, zumal ich viermal geimpft bin. Allerdings musste ich mich auf dem Schiff lange isolieren, bis ich mich wieder Antigen-negativ testen konnte. Daher versäumte ich auch die spektakuläre Aussicht vom Sonnendeck währen der Nacht-Durchfahrt durch den Kanal von Korinth. Das gelungene Foto stammt von unserem Kapitän. Am folgenden Morgen erreichten wir wieder den Hafen von Piräus, wo für mich die Reise endete. Von Athen flog ich über Wien nach Hamburg zu meinem nächsten Abenteuer…
