Heute Morgen um 08:00 sind wir in Tokyo angekommen und haben Zeit bis 22:30 Uhr. Die Schwester meiner Nurse lebt seit einigen Jahren in Tokio und hat mir angeboten, mich etwas herumzuführen. Das konnte ich mir natürlich nicht entgehen lassen. Tokyo hat innerhalb der Stadtgrenzen 14 Millionen Einwohner, aber die gesamte besiedelte Metropolen-Zone beherbergt rund 40 Millionen Menschen. Damit ist Tokyo die größte Stadt der Welt. Um diese Stadt kennenzulernen, braucht man wohl mehr als ein Leben. Man liest über Japan, insbesondere über Tokyo, dass die jungen Leute immer mehr isoliert leben, die Extremform sind sog. Otaku, die kaum aus dem Haus gehen. Grundsätzlich wird jedenfalls das Single-Dasein mehr und mehr zu normalen Lebensform. Der Wunsch nach dauerhafter Zweier-Beziehung, geschweige denn Gründung einer Familie, wird zur Ausnahme. Daher ist es auch nicht verwunderlich, dass die Geburtenrate jedes Jahr neue Negativrekorde bricht.
Vom Terminal aus fuhr ich zunächst mit dem Shuttle-Bus zur Tokyo Teleport Station. Dort wurde ich erwartet. Danach fuhren wir zum berühmten Shibuya Crossing, auch bekannt als „Scramble Crossing“.
Eine Scramble-Kreuzung (englisch: scramble crossing) ist eine besondere Art von Fußgängerüberweg, die in einigen Großstädten, insbesondere in Japan, zu finden ist. Bei einer Scramble-Kreuzung haben Fußgänger die Möglichkeit, in alle Richtungen zu gehen, einschließlich diagonal über die Kreuzung. Die Besonderheit einer Scramble-Kreuzung liegt darin, dass zu bestimmten Zeiten alle Fahrzeuge anhalten und die Fußgänger die gesamte Kreuzung nutzen können, ohne auf den Fahrzeugverkehr achten zu müssen. Dabei leuchtet eine Ampel für Fußgänger auf, während für den Fahrzeugverkehr alle Ampeln auf Rot schalten. Dies ermöglicht den Fußgängern, die Kreuzung in beliebiger Richtung zu überqueren, einschließlich der diagonalen Wege.
Heute an einem Samstagvormittag war es recht ruhig und kaum etwas los. Die Bilder und Video-Clips hinterlassen aber einen anderen Eindruck. Es ist für einen Europäer nahezu unvorstellbar, wie es in verkehrsreichen Zeiten aussehen soll.
Von dort liefen wir zur Hachikō Memorial Statue, einem beliebten Treffpunkt, mit einer Bronzestatue zu Ehren von Hachikō, dem durch seine Treue bekannten Akita-Hund. Wer den Film „Hachiko – Eine wunderbare Freundschaft“ mit Richard Gere gesehen hat, weiß um die Bedeutung in Japan. Danach war Essen angesagt, obwohl ich bei der Hitze wenig Hunger hatte und es noch recht früh war.
Allerdings wurde mir gesagt, dass wir kaum eine Chance haben werden, im weltweit berühmten Ramen-Place https://en.ichiran.com/ zu essen, wenn wir bis zum Mittag warten. Die Japaner stehen dort nämlich vor dem Restaurant Schlange, und es kann eine Stunde oder länger dauern, bis man hineinkommt. Für rund 10 EUR bekamen wir wirklich eine köstliche Ramen-Portion. Anschließend besuchten wir noch den Meiji-Schrein (Meiji Jingu), der von einem großflächigen Park mit hohem Baumbestand umgeben ist. Man kann stundenlang unter kühlen hohen grünen Baumpalisaden durchgehen, sehr angenehm bei dem heißen Wetter. Dann war es auch schon genug und wir traten die Rückfahrt zum Kreuzfahrt-Terminal an.
Abschied von Tokyo