Vom Weg abgekommen

Irgendwie habe ich mich heute mit meiner Planung ziemlich verschätzt. Mein Etappenziel war laut Google Maps zu Fuß gerade mal 20 km entfernt. Der Jakobsweg hat einige Umwege vorgegeben, da im Unterschied zu Google Maps Straßen möglichst vermieden und richtige Wander- Feld- und Waldwege bevorzugt werden. Wahrscheinlich gab es die Straßen, die meist einen kürzeren Weg ausweisen noch nicht als der Jakobsweg festgelegt wurde. Mit 2-3 km mehr gegenüber dem Verlauf des Jakobswegs habe ich gerechnet. Letztendlich wurden es ganze 10 km mehr. Ich hatte mich also um mehr als 30% verkalkuliert!

Das macht zu Fuß eine Menge aus. Zumal hat es heute den ganzen Tag geregnet und die Wege aufgeweicht. Teilweise waren die Wege richtig schlammig und mit glitschigem Herbstlaub bedeckt, und mitunter sehr steil und abschüssig. Ich bin zwei Mal an einen steilen Weg bergrunter im Schlamm ausgerutscht und hingefallen. Es war so glatt, dass ich zeitweise auf dem Rücken und der Seite einfach weiter bergrunter durch den lehmigen Schlamm rutschte. Ich glaube, so habe ich nicht mehr ausgesehen, seitdem ich als Kind bei Regen im Schlamm gespielt hatte und meine Mutter mich zunächst nicht ins Haus ließ, sondern erst einmal mit dem Gartenschlauch in voller Montur abgespritzt hatte. Heute dann endlich am Ziel angekommen, habe ich mich erst einmal aller Klamotten entledigt und unter die Dusche gestellt. Sämtliche Kleider und ein Teil meiner Ausrüstung (Regenschutz und Rücksackhülle) sind nun in der Wäsche. Die Schuhe haben natürlich auch eine Vollwäsche erhalten. Alles in allem, eine wilde Angelegenheit von Anfang bis Ende.

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