Die Südsee ruft

Nach dem karibischen Ausflug verbrachte ich gerade einmal 10 Tage zu Hause, um alles wieder zu sortieren und mich auf die nächste, länger geplante Reise vorzubereiten, jedoch nicht ohne die Zeit mit Freunden zu genießen.

Am 11. März war es dann wieder so weit: Abflug ab Santa Maria Airport und Weiterflug in Ponta Delgada nach Lissabon, wo ich zunächst im Hotel am Flughafen eincheckte, um am nächsten Morgen nach São Paulo weiterzufliegen. Dort ging es spätabends weiter nach Santiago de Chile, wo ich wieder alte Kollegen traf und wir noch in der Nacht für eine kurze Rast zu einem Hotel in Valparaíso gebracht wurden. Am Morgen wurde die frische Mannschaft mit zwei Bussen zum Hafen verfrachtet, und nach den üblichen Prozeduren konnten wir endlich auf die Scenic Eclipse II aufsteigen. Am selben Abend fuhr das Schiff los und wir verfolgten noch das Treiben am Hafen sowie die Bekämpfung eines Feuers etwa 2 km oberhalb.

Am nächsten Tag erreichten wir die Robinson Crusoe Insel. 1704 wurde hier der schottische Seemann Alexander Selkirk ausgesetzt und lebte hier vier Jahre und vier Monate lang in völliger Einsamkeit. Von seiner Geschichte ließ sich der englische Schriftsteller Daniel Defoe zu seinem Roman Robinson Crusoe inspirieren. Die Isla Robinson Crusoe ist eine der beiden Hauptinseln des zu Chile gehörenden Archipels der Juan-Fernández-Inseln. Sie liegt im südlichen Pazifik 667 Kilometer westlich der chilenischen Hafenstadt Valparaíso.  Bevor sie im Jahre 1966 in Isla Robinson Crusoe umbenannt wurde, trug sie den Namen Isla Más a Tierra.

An der Alexander-Selkirk-Insel gingen wir nicht an Land, sondern erkundeten die Umgebung mit den Zodiac-Booten. Die Insel ist nicht ständig bewohnt und gehört auch zum Robinson-Crusoe-Archipel.

Am Morgen des 21. März liefen wir in den Hafen von Hanga Roa ein, nachdem wir in den Nächten davor unsere Uhren um zwei Stunden zurückgestellt hatten. Hanga Roa ist die „Hauptstadt“ und einzige Ortschaft der im südöstlichen Pazifik gelegenen und zu Chile gehörenden Osterinsel.

Rapa Nui, die Osterinsel, ist nach wie vor Gegenstand der archäologischen und ethnologischen Forschung. Es ist schon viel über sie geschrieben worden, aber es liegt auch noch vieles im Dunkeln. Eine brauchbare Zusammenfassung findet sich bei Wikipedia | Osterinsel.

Einen ersten Eindruck konnte ich mir gleich am Nachmittag nach unserer Ankunft verschaffen. Mit dem Tender-Boot mussten wird erst einmal die Klippen, Riffe und Unterwasserfelsen umfahren, um an die kleine Anlegestelle zu kommen. Dann machte ich mich per GPS auf den Weg „Downtown“, ca. 2 km bis ins Ortszentrum, um mich in einem Internetcafé mit einer riesigen Portion Eiscreme und einem Café Americano verwöhnen zu lassen. Das schnelle Internet nutzte ich eine Reihe von Up- und Downloads, sowie jede Menge Updates.

Am zweiten Tag ließ ich mich als Gäste-Eskorte für eine Exkursion einteilen. Nach dem Tendern fuhren wir etwa 20 Minuten mit dem Bus zum Rano Kao, einem der drei erloschenen Vulkane, die die Osterinsel gebildet haben. Das Besondere an diesem Vulkan ist sein 200 Meter tiefer Krater, der zu einer Caldera von etwa 1,6 km Durchmesser zusammengestürzt ist. Sein mit Süßwasser gefüllter Kratersee ist teilweise verlandet. Die weite Sicht von dieser Anhöhe aus, ist atemberaubend. Die Kultstätte Orongo befindet sich ebenfalls dort und man kann durch das Eingangsgebäude, das einen kleines archäologisches und ethnologisches Museum beheimatet, einen Rundgang entlang dieser Kultstätten, die eng mit dem einzigartigen, im gesamten pazifischen Raum verbreiteten Vogelmannkult verbunden sind, unternehmen.

Die zweite Station war Ahu a Kivi. Es handelt sich um einen besonders heiligen Ort auf Rapa Nui mit Blick auf den Pazifischen Ozean. Der Ort verfügt über sieben Moai, die alle in Form und Größe gleich sind, und ist auch als Himmelsobservatorium bekannt, das um das 16. Jahrhundert errichtet wurde. Der Standort liegt im Landesinneren. Moai-Statuen wurden von den frühen Menschen von Rapa Nui als ihre Vorfahren oder Tupuna betrachtet, von denen man annahm, dass sie die Reinkarnation wichtiger Könige oder Anführer ihrer Clans seien. Die Moais wurden errichtet, um ihren Clan und ihr Dorf zu schützen und Wohlstand zu bringen.

Mit dem Bus fuhren wir weiter zur letzten Station: Ahu Huri A Urenga, „Der Astronom“, eine astronomisch ausgerichtete Moai-Statue mit vier Händen. Die einzelne Moai-Statue von Ahu Huri A Urenga ist die einzige bekannte Statue mit vier Händen. Die symbolische Bedeutung davon ist unbekannt, gleichwohl aber unbestritten beabsichtigt.

Hiernach beeilten wir uns, wegen eines aufkommenden Sturms so schnell wie möglich wieder zum Tender-Boot zu gelangen. Die 15 Minuten Überfahrt zum Schiff war dementsprechend rau und heftig und trotz der Kürze der Zeit von Seekrankheit begleitet. Wir waren schließlich alle wieder froh, sicher auf unserem Schiff zu sein.

Am 26. März kamen wir in Pitcairn an, eine der am meisten abgelegenen Inseln der Welt. Mitten im Pazifik, Tausende km ringsherum nur Ozean, britisches Überseegebiet, mit derzeit 37 Einwohnern, die alle Nachkommen der Meuterer der Bounty und ihrer polynesischen Frauen sind. Es gibt weder einen Hafen für Schiffe, noch für Flugzeuge. Vierteljährlich kommt ein Versorgungsschiff aus Neuseeland. Diese und weitere Informationen findet man auf der Pitcairninseln-Homepage. Eigentlich war ich geplant als Eskorte für eine Besuchergruppe, die über die Insel wandern sollte. Mit den Zodiak-Schlauchbooten setzten wir zunächst vom Schiff über zur Anlegestelle. Dort wurde ich vom Insel-Sekretär empfangen und gefragt, ob ich den Inselarzt kennenlernen wollte, der mich dann weiter betreuen würde. Erwartungsvoll machte ich mich auf den steilen Weg hinauf bis zum Town-Square von Adamstown, der „Inselhauptstadt“.

Peter, der Inselarzt, kam nach einer Weile mit seinem Quad Motorrad und lud mich zunächst zu ihm nach Hause ein, um meinen Rucksack abzulegen. Dort verpasste er mir auch gleich eine Wind-sichere Mütze. Dann zeigte er mit sein Medical Center, das mit allem ausgerüstet war, was man braucht. Es gibt auch eine Krankenschwester im Ost, die auch im Medical Center bei Bedarf arbeitet. Die Ärzte kommen meist aus Australien oder Neuseeland und arbeiten im Rotationsverfahren zwischen 6 und 12 Monaten auf Pitcairn. Peter stammt aus Australien und arbeitet dort als Outback-Arzt in einem kleinen Dorf.

Danach kaufte ich erst einmal Ansichtskarten und Briefmarken. Gleich nach Fertigstellung verschwanden diese in der Letter-Box des Postamtes. Peter fuhr mich anschließend zunächst zum St. Paul’s Pool, einem Ort mit atemberaubender Aussicht auf ein vulkanisch entstandenes Becken, das heute allerdings wegen starkem Wellengang nicht als Pool genutzt werden konnte, da öfter riesige Wellen das Becken in eine tosende weiße Gischt verwandelten. Da wir hiernach fast bis auf die Wasserhöhe abstiegen, konnte ich noch weitere Fotos aufnehmen.

Später fuhren wir auf die höchste Erhebung der Insel, mit unvergesslichem Rundblick und inmitten herrlicher Natur. Am Schluss setzte mich Peter im Ortszentrum ab und ich machte mich nach einem letzten Rundgang wieder auf den Weg nach unten zur Anlegestelle. Nach dem Übersetzen mit dem Zodiak-Boot hieß es Abschied-nehmen von Pitcairn.

Am 28. März machten wir Halt bei Mangareva. Die Insel liegt mitten im Pazifischen Ozean, gehört zum Archipel der Gambier-Inseln und damit zu Französisch-Polynesien. Die Zeitzone hier ist Zeit GMT/UTC-9. Der Hauptort Rikitea hat etwa 800 Einwohner.

Am 30. März machten wir Halt in Fakarava, einem rechteckigen Atoll, etwa 500 km nordöstlich von Tahiti. 30 Grad im Schatten und eine mörderische Sonne hielten mich davon ab, einen Ausflug ins Freie zu unternehmen.

Das Ende dieser Kreuzfahrt erreichten wir am 31. März in Papeete. Die Hauptstadt von Französisch-Polynesien liegt auf der zu den Gesellschaftsinseln gehörigen Insel Tahiti und ist eine geschäftige Metropole mit rund 27000 Einwohnern. Dort fand wieder der große Wechsel von Mannschaft und Gästen statt. Leider war es recht trüb an diesem Tag und es regnete. Der tropische Regen ist eher eine warme Dusche.

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